Warum ich heute ausgerechnet über die Woche vom 16. – 22. September 2019 schreiben möchte? Weil es aus meiner Sicht wichtige Dinge zu berichten gibt, alltägliches und politisches, positives und negatives…
Wie war eure Woche? Schön? Habt ihr das Spätsommerwetter genossen? Mit euren Kindern einen unvergesslichen Weltkindertag verlebt? Die politischen Ereignisse oder den Start des Oktoberfestes verfolgt? Gearbeitet, gefaulenzt, gelernt oder gestreikt?
Jeder von uns lebt ein anderes Leben, hat andere Interessen, Hobbys oder Ansichten. Was ich in dieser Woche aber sehr eindrucksvoll erleben und erfahren durfte: Bei vielen Dingen, die ich tue, denke, ausspreche oder empfinde, fühle ich mich allein, vielleicht isoliert und (gefühlt) ein einziger betroffen – dabei gibt es so viele Menschen, denen es ähnlich geht!
Es ist als ob ein Mensch, der riesiger Fußballfan ist, jedoch in keiner Mannschaft mitspielen darf/kann, allein mit seinem Ball zum öffentlichen Sportplatz geht. Dort trifft er plötzlich einundzwanzig andere Menschen mit Fußbällen, die den gleichen Gedanken hatten. Es werden spontan zwei Mannschaften gebildet und das Spiel kann losgehen.
Ich mag zwar kein Fußball, aber ich bin Selbstversorger, versuche umweltbewusst zu leben, versuche Geld zu sparen, bin Mutter zweier Kinder… und bei all diesen Dingen kann man sich auch einsam und allein fühlen. Während andere prall gefüllten Einkaufstaschen aus dem Auto ins Haus tragen und ein schnelles (Fertig-)Gericht zum Abendessen servieren, ernte ich im Garten Brombeeren, Möhren, Tomaten usw. und investiere viel Zeit, um schließlich einen gesunden und leckeren Abendbrottisch zu decken. Andere holen große Scheine aus dem Portemonnaie, ich zahle an der Kasse oftmals mit Klimpergeld. Während mancher sich nach Feierabend auf das Sofa vor den Fernseher legt, wasche ich Wäsche, lese Kinderbücher vor oder überlege, wie ich dem Nachwuchs zum Weltkindertag eine Freude machen könnte.
(Mein Mann liest gerade diese Zeilen und meint, es würde klingen, als wäre ich alleinerziehend. Aber nein, Schatz, du bist an meiner Seite!)
So stand ich diese Woche im Garten, goss mit dem letzten Regenwasser aus den Tonnen die Pflanzen und fragte mich, warum nur ICH keinen Regen kriege. Der Boden war ausgetrocknet und erinnerte an eine Wüste, das Wasser reichte nicht für alle Pflanzen… und das wenige Tage vor dem kalendarischen Herbstanfang! Fakt ist, dass nicht nur ich keinen Regen abbekomme! Es trifft andere auch, Gärtner, Selbstversorger, Blumenfreunde, Landwirte. Spätestens seit dem Dürresommer 2018 geht es vielen so wie mir! Wir ernten zwar oft (noch) etwas, aber vieles geht auch ein, vertrocknet, verkümmert, wird zerhagelt oder von Wassermassen weggeschwemmt. (An dieser Stelle Danke den vielen Kontakten auf Twitter, die mir in den letzten Monaten gezeigt haben, dass nicht nur ich mit dem Wetter und seinen Auswirkungen Probleme habe.)
Würde ich als Selbstversorger nur das zur Verfügung haben, was unser Garten abwirft, so wäre das manchmal eintönig oder nicht so viel. Zum Glück gibt es nette, teilende Mitmenschen, Foodsharing und die hilfreiche Karte von mundraub.org! Da wir keine eigenen Obstbäume haben war ich in den letzten Wochen Zwetschgen und in dieser Woche Birnen mundräubern. So kommen neben den Beeren und dem Gemüse aus dem Garten auch Birnen auf unseren Tisch.
Neben dem Birnbaum lag auch noch eine leere Pfanddose, die ich mit aufgehoben habe!
Wieder 25 Cent für den „geilen Beutel„!