Du hast kein iPhone oder Android-Smartphone? Pech gehabt! – Drogerie dm modernisiert den „glückskind“-Eltern-Kind-Begleiter und benachteiligt Eltern

Die Drogerie-Kette dm ist deutschlandweit bekannt, nicht nur bei (werdenden) Eltern, und wirbt für sich mit Sätzen wie „Der Mensch steht im Mittelpunkt“ oder „Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein!“ -
Ein menschliches Unternehmen, das seine Kunden wertschätzt und mit seinem Eltern-Kind-Programm „glückskind“ Familien unterstützt und von Schangerschaft bis zum 12. Lebensjahr begleitet.

Bislang bekamen (werdende) Eltern, die sich bei „glückskind“ angemeldet hatten, die Coupons für das Willkommensgeschenk, die jährlichen Geburtstagsgeschenke für das Kind und Rabattcoupons per E-Mail oder konnten diese im Kundenkonto herunterladen, ausdrucken und im Markt einlösen. Dafür benötigten die Eltern nur E-Mailadresse, einen Internetzugang und eine Möglichkeit die Coupons auszudrucken.

dm glückskind1Auch die Groschenhexe bekam bislang die Coupons auf diesem Weg, aber nun kurz vor Juniors drittem Geburtstag stand im Newsletter: „Der Coupon liegt in der glückskind Coupon-App für Sie bereit.“
Ein kurzer Blick reichte mir, um zu wissen, dass mir diese Coupon-App nicht weiterhelfen würde, denn für ein Smartphone mit Betriebssystem „Windows“ wie meines, kann ich Apps im „Google Play Store“ oder „Apple App Store“ vergeblich suchen.

dm glückskind2Da also die Coupon-App nur für Android und iOS erhältlich war, loggte ich mich in meinem Kundenkonto ein, um wie gewohnt dort den Coupon für Juniors Geburtstaggeschenk herunterzuladen. Aber Fehlanzeige, keine Coupons, nur der Verweis auf die App und die verwirrende Aussage: „Kein Ausdrucken der Coupons mehr nötig: „Alle Coupons aus Ihrem Online-Konto finden Sie auch in der App.“ Aber im Online-Konto waren doch keine Coupons zu finden! Ich kam mir vor wie im falschen Film.

Um Licht ins Dunkel zu bringen und potentiellen anderen Eltern mit ähnlichem Problem helfen zu können, schrieb ich das dm Service-Center an. Kurz schilderte ich die Situation und hoffte auf eine erklärende und hilfreiche Antwort.

Erklärend war die Antwort schließlich vom Service Center – warum man den Weg zur Digitalisierung gewählt hat und welche Vorteile die App bieten soll. Allerdings wurde ich enttäuscht, was den Punkt „hilfreich“ anging, denn laut dm werden Coupons „daher künftig nur noch in der glückskind App“ zu finden sein und es ist „nicht geplant, die glückskind App auch für das Windows Betriebssystem anzubieten“. Eine Alternative zur App scheint laut dm nicht möglich : „Bedauerlicherweise gibt es keine Möglichkeit, Ihnen die Coupons gesondert per Post oder E-Mail zukommen zu lassen.“dm glückskind3

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Nun also ist eine Nutzung von Coupons nur noch mit einem Smartphone möglich und nicht nur irgendein Smartphone muss es sein, es gehen nur solche mit Android oder iOS als Betriebssystem. Windows-Nutzer haben hier das Nachsehen und Eltern, die kein Smartphone besitzen. Auch wenn manche Menschen glauben, Smartphones wären so etwas wie eine „Grundausstattung“ wie z. B. Zahnbürste oder Unterwäsche – es hat nicht jeder eines und sicherlich gibt es unter den glückskind-Eltern auch viele Windows-Nutzer.

Extra nur für diese App wird sich sicherlich keiner dieser Kunden ein (anderes) Smartphone anschaffen und deren Freunde, Verwandte oder Bekannte werden wohl kaum ihr eigenes Android-Smartphone oder IPhone ausleihen, um darauf eine App zu installieren und damit (regelmäßig) einkaufen zu gehen. Zumal wenn sie die App bereits selbst nutzen!

dm glückskind5Auch „neuen“ glückskind-Eltern, die sich nach der Neuerung für das Programm registrieren, sollte nicht umbedingt klar sein, dass sie die meisten der Vorteile des Eltern-Kind-Begleiters nur nutzen können, wenn sie das entsprechende Smartphone besitzen. Zudem sind Hinweise wie „Wenn Sie den Newsletter abonniert haben, erhalten Sie das Geburtstagsgeschenk entweder direkt in Ihrem Newsletter oder bequem über die glückskind Coupon-App;“ irreführend, da der Newsletter, wie oben gezeigt, nur auf die App verweist.

Für viele, treue Kunden, die schön länger bei „glückskind“ dabei sind, ist die Neuerung sicherlich ein derber Schlag ins Gesicht, und bitter, wenn man z.B. das „Geschenk“ in der E-mail betrachtet und nicht weiß, wie man es anstellen soll, dass es das eigene Kind am Geburtstag neben den anderen Geschenken auf dem Geburtstagstisch finden kann.

Vielleicht sollte man den Firmen-Slogan überarbeiten. Vorschlag:
„Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein! – Aber das richtige Smartphone muss es sein!“

[Sarkasmus:] DANKE dm, dass ihr euch entschieden habt, „den Geist der Zeit auch in …[eurem] .. Kundenprogramm aufzunehmen“! [Sarkasmus Ende]

dm glückskind6Update vom 17.10.2017:

Da ich vom Service-Center keine hilfreiche Antwort bekam, beschloss ich auf der dm-Facebookseite einmal zu fragen: „Was spricht dagegen, weiterhin die Möglichkeit anzubieten, die Coupons im Kundenkonto downloaden zu können?“.
Den Gesprächsverlauf kann man hier auf facebook mitverfolgen:
https://www.facebook.com/dm.Deutschland/

Fazit der Facebookkorrespondenz:nach Rücksprache mit der Fachabteilung, ist es auch technischen Gründen nicht mehr möglich, die Coupons als Download anzubieten.“

Zähneputzen ohne Plastik – von klein auf

Wer sich mit zerowaste und der Reduzierung von Plastikmüll beschäftigt, kommt schnell mit dem Thema „Zähneputzen ohne Plastik“ in Berührung.
Tagtäglich haben nicht nur wir Erwachsene eine Plastikzahnbürste im Mund, sondern auch Kinder, die unbekümmert mit dem bunten Plastikteil wild die Zähne schrubben, daran lutschen oder auf dem Plastik herumkauen (und sogar weiche Plastiktteile davon abknabbern wie mein Junior kürzlich).
Ob das gut für die Gesundheit ist???
Und der Müll! Jede Plastikzahnbürste hat nur eine begrenzte Lebensdauer (- die kaputtgeknabberte von Junior wurde sogar nur einmal benutzt!), dann wandert sie in die Tonne! Recycling? Wohl kaum!

WP_20190125_15_20_29_ProWP_20190125_15_20_35_ProUm weniger Plastikmüll anzusammeln, bieten sich (Kinder)Zahnbürsten mit Wechselköpfen an. Diese sind zwar aus Plastik, aber zumindest muss man nicht immer die komplette Zahnbürste wegwerfen, sondern nur den Kopf austauschen. Gerade bei Kindern, die ständig auf die Zahnbürsten beißen und darauf kauen und somit die Borsten völlig verbiegen, lohnen sich die Wechselköpfe.
Manche Hersteller (wie z. B. Monte Bianco) versuchen zudem umweltfreundliche Verpackungen zu nutzen und somit zusätzlich Plastikmüll zu vermeiden.
Die Wechselkopf-Zahnbürsten sind aber trotz allem noch Plastik-Zahnbürsten und keine echte Zero-Waste-Alternative.

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Es geht aber auch (nahezu) ohne Plastik: mit Zahnbürsten aus natürlichen Rohstoffen wie zum Beispiel Bambus. Ungiftig, unbedenklich, oftmals (fast) komplett kompostierbar – ade Müllberge!

Dabei sind diese „Öko-Zahnbürsten“ inzwischen keineswegs mehr unbekannte Nischenprodukte, die man nur im umweltbewussten Onlineshop oder in kleinen Bioläden bekommt. Bambus-Zahnbürsten sind z.B. auch in dm-Drogerie-Märkten erhältlich und plastikfreie Mundhygiene ist kein Randgruppen-Phänomen mehr! Nachhaltigkeit ist in!

Uns Erwachsene können Argumente wie Müllvermeidung, Umweltschutz oder Schadstofffreiheit oft sofort überzeugen, aber was ist mit den Kindern? Unsere Kinder sind die Zukunft, die Kunden der Zahnbürstenhersteller von morgen und diejenigen, welche in den kommenden Jahren unsere Müllberge erben.
Wird doch Zeit, dass Kinder lernen, dass Zähneputzen auch ohne Plastik geht, oder?

Die Stadt Niebüll hat sich dem Problem angenommen und verteilt seit 2015 Bambus-Zahnbürsten der Marke Hydrophil in Kitas und Grundschulen.

→ Hier geht es zum Zeitungsbericht!

Warum?
Damit die Kleinen bereits lernen, dass es nachhaltige Alternativen zu Plastikzahnbürsten gibt. Auch für viele Eltern ist das eine neue Erfahrung und vielleicht ein Schritt in eine nachhaltigere Zukunft!

Ich finde, es sollten auch andere Städte, Gesundheitsämter, Eltern(initiativen), Kitas, Schulen usw. auf das Thema aufmerksam machen und plastikfreie Zahnbürsten vorstellen. Ihr auch? Dann los! Werdet aktiv!
Und vor allem: seid den Kindern ein gutes Vorbild!

Hilfreiche Links:

♦ Groschenhexe-Artikel „müllreduziert , Zero Waste oder plastikfrei leben“
♦ Zahnbürstenhersteller „Hydrophil“ (u.a. speziell für Kinder)
Zahnbürsten von SIDCO ® (u.a. speziell für Kinder)
Blogartikel von WastelandRebel über kompostierbare Zahnbürsten

 

Das Wochenbuch – Eintrag vom 02. Oktober 2017

Der Herbst in bereits im vollen Gange und nun erwacht auch das Wochenbuch aus der Spätsommerpause, eine Woche später als geplant, denn am Wahlsonntag war Deutschland mit anderen Dingen beschäftigt.

WP_20170927_15_20_29_ProDiese Woche stand Gartenarbeit auf dem Plan – allerdings nicht im Groschenhexe-Garten, sondern im Kindergartengarten. Ihr habt richtig gelesen und nein, es ist kein Schreibfehler!
„Unser“ Kindergarten darf einen kleinen Schrebergarten bewirtschaften, das heißt, dass die Kinder zusammen mit den Erziehern dort Gemüse und etwas Obst anbauen.

Und warum? Gemüse kann man doch auch im Supermarkt kaufen, oder?
WP_20170927_15_19_51_ProWP_20170927_16_04_53_ProKann man und das machen auch die meisten Menschen hierzulande, ergo auch Kinder. Das führt aber dazu, dass immer mehr Menschen nicht mehr wissen, wie und wo Gemüse und Obst wachsen, wie süß z.B. frisch geerntete Erbsen schmecken oder dass Tomaten nicht nur rot, sondern auch gelb, orange oder schwarz sein können.

Das Essen wächst nicht im Supermarkt! Also Zeit, dass Kinder wieder lernen, wie man Möhre und Co. selber anbaut, am besten gleich von klein auf im Kindergarten.
Da die Kinder in den Sommerferien natürlich nicht gärtnern konnten, war das Beet in unserem Kindergarten-Garten zugewachsen. Zusammen mit einer anderen Mutter, einem Kind und drei Erziehern hat die Groschenhexe also angepackt: Unkraut jäten, Himbeeren eingepflanzen und ein Weideniglu bauen.
Zum Schluss waren wir alle erstaunt, wieviel wir in zwei Stunden mit vereinten Kräften geschafft haben.

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So wird aus den abschnittenen Weiden-
ästen aus dem Groschenhexe-Garten
ein lebendiges Kinder-Iglu.

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Falls ihr auch Kinder habt oder betreut, gerne gärtnert, etwas Zeit oder Geld zu vergeben habt oder einfach nur wichtig findet, dass eure Mitmenschen wissen wo gesundes Essen herkommt, dann sucht euch Initiativen, Vereine oder Projekte und sorgt dafür, dass Kinder gärtnern können. Wenn Schulen oder Kitas selbst nicht die Möglichkeiten und Gärtnererfahrungen haben, helfen Projekte wie z.B. die GemüseAckerdemie oder Villekula bei der Umsetzung.

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WP_20170927_18_24_56_ProIm Garten der Groschenhexe war in diesen ersten Herbsttagen auch noch einiges zu tun, Brombeeren und Herbsthimbeeren wollten geerntet werden und das vom Sturm zerfetzte Foliengewächshaus musste abgebaut und die Paprika- und Tomatenplanzen in der warmen Wohnung untergebracht werden. Ehe wir es uns versahen, waren die Fensterbänke und freien Plätze mit Blümenkübeln belegt. Ich mache das jeden Herbst und rette so einige Tomatenpflanzen vor dem Erfrieren und habe oft frische Tomaten bis ca. Weihnachten und Paprika das ganze Jahr.

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kohlEigentlich sollten jetzt im Herbst eigene Weißkohlköpfe aus dem Garten als Sauerkraut in unserem neuen Gärtopf enden, aber die Nacktschnecken haben uns den Kohl nicht gegönnt und uns nur Weißkohl in „Schweizer-Käse-Optik“ hinterlassen.
Mein eigenes Sauerkraut wollte ich aber trotzdem herstellen, also habe ich das Sonderangebot im Supermarkt (10kg-Netz Weißkohl) genutzt und am Wochenende haben wir zuhause mit vereinten Kräften geschnitten,
gesalzen, gestampft, gestampft, gestampft, geschichtet und gehofft, nicht falsch gemacht zu haben.

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Für alle, die denken, das ist super kompliziert: von wegen! Weißkohl, Salz, ggf. Wasser – mehr braucht man eigentlich nicht. Auch einen Gärtopf muss man nicht zwangsläufig besitzen, denn man kann Sauerkraut einfach im  Bügel- oder Schraubglas machen.

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Weil wir zum Schluss mehr Kraut hatten, als in den Gärtopf passte,
haben wir die „Schraubglas“-Variante auch noch ausprobiert.

Video-Anleitungen, die wir hilftreich fanden, waren übrigends von der „SurvivalAkademie„, „Selbstversorger Rigotti“ (für Gärtopf) und „Barefoot Coaching“ (für Einmachgläser), für alle die es auch mal versuchen wollen! Traut euch, es lohnt sich!

Am Sonntag roch es bereits verführerisch in der Küche nach Sauerkraut und wir waren total gehypt und dachten das wird ein super Wochenbuch-Eintrag mit durchgehend positiven Themenpunkten.
Dann kam der Montagmorgen… ich wollte meine Pflanzen im Fensterbrett gießen und wunderte mich, warum die Blätter der Tomaten so bronzefarben und vertrocknet waren – Tomatenrostmilbe. Da dagegen offenbar kaum ein Kraut gewachsen ist, konnte ich meine befallenen Tomatenpflanzen komplett wegwerfen und damit gut ein Drittel aller Pflanzen oben auf den Fotos. Wohl doch kaum oder auch keine Tomaten im Advent, schade. 

Mal sehen was die kommenden Tage bringen. Bis bald!