Der Herbst in bereits im vollen Gange und nun erwacht auch das Wochenbuch aus der Spätsommerpause, eine Woche später als geplant, denn am Wahlsonntag war Deutschland mit anderen Dingen beschäftigt.
Diese Woche stand Gartenarbeit auf dem Plan – allerdings nicht im Groschenhexe-Garten, sondern im Kindergartengarten. Ihr habt richtig gelesen und nein, es ist kein Schreibfehler!
„Unser“ Kindergarten darf einen kleinen Schrebergarten bewirtschaften, das heißt, dass die Kinder zusammen mit den Erziehern dort Gemüse und etwas Obst anbauen.
Und warum? Gemüse kann man doch auch im Supermarkt kaufen, oder?
Kann man und das machen auch die meisten Menschen hierzulande, ergo auch Kinder. Das führt aber dazu, dass immer mehr Menschen nicht mehr wissen, wie und wo Gemüse und Obst wachsen, wie süß z.B. frisch geerntete Erbsen schmecken oder dass Tomaten nicht nur rot, sondern auch gelb, orange oder schwarz sein können.
Das Essen wächst nicht im Supermarkt! Also Zeit, dass Kinder wieder lernen, wie man Möhre und Co. selber anbaut, am besten gleich von klein auf im Kindergarten.
Da die Kinder in den Sommerferien natürlich nicht gärtnern konnten, war das Beet in unserem Kindergarten-Garten zugewachsen. Zusammen mit einer anderen Mutter, einem Kind und drei Erziehern hat die Groschenhexe also angepackt: Unkraut jäten, Himbeeren eingepflanzen und ein Weideniglu bauen.
Zum Schluss waren wir alle erstaunt, wieviel wir in zwei Stunden mit vereinten Kräften geschafft haben.
So wird aus den abschnittenen Weiden- |
Falls ihr auch Kinder habt oder betreut, gerne gärtnert, etwas Zeit oder Geld zu vergeben habt oder einfach nur wichtig findet, dass eure Mitmenschen wissen wo gesundes Essen herkommt, dann sucht euch Initiativen, Vereine oder Projekte und sorgt dafür, dass Kinder gärtnern können. Wenn Schulen oder Kitas selbst nicht die Möglichkeiten und Gärtnererfahrungen haben, helfen Projekte wie z.B. die GemüseAckerdemie oder Villekula bei der Umsetzung.
Im Garten der Groschenhexe war in diesen ersten Herbsttagen auch noch einiges zu tun, Brombeeren und Herbsthimbeeren wollten geerntet werden und das vom Sturm zerfetzte Foliengewächshaus musste abgebaut und die Paprika- und Tomatenplanzen in der warmen Wohnung untergebracht werden. Ehe wir es uns versahen, waren die Fensterbänke und freien Plätze mit Blümenkübeln belegt. Ich mache das jeden Herbst und rette so einige Tomatenpflanzen vor dem Erfrieren und habe oft frische Tomaten bis ca. Weihnachten und Paprika das ganze Jahr.
Eigentlich sollten jetzt im Herbst eigene Weißkohlköpfe aus dem Garten als Sauerkraut in unserem neuen Gärtopf enden, aber die Nacktschnecken haben uns den Kohl nicht gegönnt und uns nur Weißkohl in „Schweizer-Käse-Optik“ hinterlassen.
Mein eigenes Sauerkraut wollte ich aber trotzdem herstellen, also habe ich das Sonderangebot im Supermarkt (10kg-Netz Weißkohl) genutzt und am Wochenende haben wir zuhause mit vereinten Kräften geschnitten, gesalzen, gestampft, gestampft, gestampft, geschichtet und gehofft, nicht falsch gemacht zu haben.
Für alle, die denken, das ist super kompliziert: von wegen! Weißkohl, Salz, ggf. Wasser – mehr braucht man eigentlich nicht. Auch einen Gärtopf muss man nicht zwangsläufig besitzen, denn man kann Sauerkraut einfach im Bügel- oder Schraubglas machen.
Weil wir zum Schluss mehr Kraut hatten, als in den Gärtopf passte, |
Video-Anleitungen, die wir hilftreich fanden, waren übrigends von der „SurvivalAkademie„, „Selbstversorger Rigotti“ (für Gärtopf) und „Barefoot Coaching“ (für Einmachgläser), für alle die es auch mal versuchen wollen! Traut euch, es lohnt sich!
Am Sonntag roch es bereits verführerisch in der Küche nach Sauerkraut und wir waren total gehypt und dachten das wird ein super Wochenbuch-Eintrag mit durchgehend positiven Themenpunkten.
Dann kam der Montagmorgen… ich wollte meine Pflanzen im Fensterbrett gießen und wunderte mich, warum die Blätter der Tomaten so bronzefarben und vertrocknet waren – Tomatenrostmilbe. Da dagegen offenbar kaum ein Kraut gewachsen ist, konnte ich meine befallenen Tomatenpflanzen komplett wegwerfen und damit gut ein Drittel aller Pflanzen oben auf den Fotos. Wohl doch kaum oder auch keine Tomaten im Advent, schade.
Mal sehen was die kommenden Tage bringen. Bis bald!