Das erste Mal „Einheitsbuddeln“ – Bäume pflanzen am Nationalfeiertag

WP_20191003_15_43_39_ProEinheitsbuddeln – was soll das sein? Gemeinsam im Sand etwas vergraben? Einheitliche Flaschen?
Ohne Erklärung hätte ich es auch nicht verstanden:

Einheitsbuddeln ist eine Aktion anlässlich des Tags der Deutschen Einheit, die das Bundesland Schleswig-Holstein ins Leben gerufen hat und welche u.a. durch den Cartoonisten Ralph Ruthe in den sozialen Medien verbreitet wurde.

Die Idee: An Traditionen anlässlich unseres Nationalfeiertags mangelt es uns Deutschen. Was wäre, wenn wir einfach eine neue Tradition einführen, die einen Beitrag zum Umweltschutz leistet und für nachfolgenden Generationen Bestand hat?

Was wäre, wenn jeder Deutsche am Nationalfeiertag einen Baum pflanzen würde?
Das wären 83 Millionen Bäume – jedes Jahr!

Die Umsetzung: Das Land Schlesig-Holstein startete einen Spendenaufruf um zunächst einen kleinen Wald mit 40.000 Bäumen pflanzen zu können. 5€ pro Baum, manche Firmen und Partner stifteten größere Mengen. Zudem wurden die Bürger ermuntert zusätzlich oder statt der Baumspende privat oder in kleinen Pflanzaktionen selbst Bäume zu pflanzen.

Das Ergebnis: Bereits Mitte August waren soviele Spenden zusammengekommen, dass das Ziel von 40.000 Bäumen erreicht war – mehr als sechs Wochen vor dem 3. Oktober! Das Spenden ging weiter, es kamen immer mehr Bäume zusammen und die erste Waldfläche war bereits nicht mehr groß genug, sodass eine zweite Fläche für einen Wald gesucht wurde. Die Suche nach einer 3. Fläche läuft. Zusätzlich haben sich bundeweit viele Menschen gefunden, die am Tag der Deutschen Einheit z.B. im Garten, auf dem Firmen- oder Vereinsgelände selbst aktiv Bäume pflanzen wollten. Am Ende des Tags der Deutschen Einheit (Stand kurz vor Mitternacht) kamen insgesamt über 106.000 Bäume zusammen.

Die Groschenhexe war sofort von der Idee des Einheitsbuddeln begeistert. Sie ist keine umfassende Lösung gegen den Klimawandel, Waldsterben oder Artensterben, sie ersetzt keine politischen Reformen und Beschlüsse, aber sie setzt ein Zeichen und füllt einen bisher traditionsleeren Feiertag mit mehr Sinn.
UnbenanntAlso hat die Groschenhexefamilie, wie viele andere Menschen in Deutschland – (leider) als einzige in ihrem Wohnort – einen Baum gepflanzt. Auf der Terrasse in einem Kübel.
Der kleine Zwerg-Apfelbaum wird nicht riesig und nicht jahrhunderte alt werden, aber bei guter Pflege uns vielleicht 15 Jahre lang u.a. mit Sauerstoff und Äpfeln versorgen, Vögeln einen Rastplatz bieten…

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Dieser Baum wird nicht die Welt verändern. Sicherlich sind 106.000 Bäume wenig, nahezu lächerlich, angesichts der Menge Wald, die tagtäglich auf unserem Planeten verschwindet. Aber vielleicht schaffen wir es wirklich so viele Menschen von dieser Idee zu begeistern, dass es bald jedes Jahr am 3. Oktober Millionen Bäume sein werden. Dann werden Millionen Bürger ein Zeichen gegen Klimawandel und Umweltzerstörung setzen und Millionen Kinderaugen begeistert sehen und erleben können, dass Eltern, Großeltern usw. etwas für ihre Zukunft leisten.

Noch bis mindestens Ende Oktober können weiterhin Bäume auf Einheitsbuddeln.de gespendet werden, und Bäume pflanzen sollten wir eigentlich nicht nur am Tag der Deutschen Einheit, sondern jeden Tag!