Geht euch der ganze Verpackungsmüll auf die Nerven? Mir auch!
Einkaufen wie im „Tante Emma Laden“ früher mit selbst mitgebrachten Behältern und ohne lästige Umverpackungen – viele von uns müssen davon noch träumen! Im Supermarkt, im Discounter, im Bioladen, teilweise auch auf dem Wochenmarkt sind Produkte (in Plastik) verpackt, konsumieren ohne Müllberge zu erzeugen scheint nahezu unmöglich…
Aber halt, es gibt Unverpackt-Läden! An immer mehr Standorten in Deutschland (und allmählich auch im Ausland) eröffnen Geschäfte, die Waren ohne umweltverschmutzende Verpackungen anbieten. Auch in Kassel gibt es nun so einen Laden: die „Butterblume„!
Die Groschenhexe wohnt zwar nicht in Kassel, aber im 50km Umkreis zum Geschäft und als am Dienstag ein paar Termine in Kassel anstanden, war ein Stop beim Unverpackt-Laden auf der Tagesordnung.
Das Geschäft bietet viele Produkte wie z.B. Getreide, Getreideflocken, Gemüse, Obst, Gewürze, Nüsse, Käse, Wurst, Backwaren oder Seife ohne Umverpackung an, zum Selberabfüllen in mitgebrachte Behältnisse.
Darüber hinaus gibt es Artikel, die in Mehrwegbehältern, Glas oder Papier verpackt sind, sowie einige Bioprodukte in (herkömmlicher) Verpackung.
Egal ob man „nur“ bio oder konsequent unverpackt einkaufen möchte, den täglichen Bedarf kann man hier gut decken.
Da die Vorräte der Groschenhexe-Familie noch gut gefüllt sind, hatte ich viel Zeit mich umzusehen, um schon mal zukünftige Käufe zu planen.
Meinen Einkaufszettel (Rohrzucker, Joghurt und Haarseife) konnte ich problemlos abarbeiten und gleich testen, wie das unverpackte Einkaufen funktioniert.
Zuerst wurden meine mitgebrachten Vorratsdosen gewogen und das Gewicht darauf notiert.
Danach konnte ich mir mein 1. Kaufprodukt – ja ich geb es zu, Datteln standen ganz plötzlich spontan mit auf der Einkaufliste – einfüllen.
Den Rohrzucker gab es ebenfalls unverpackt, die Haarseife ohne Folie drumherum, das Sisalsäckchen nahm ich noch dazu und der Joghurt stand im Kühlschrank im Mehrwegglas.
Auch andere Kunden nutzen und schätzen das unverpackte Angebot und das Butterblume-Team freut sich über Produktwünsche und Anregungen.
Während ich an der Kasse anstand und dann auch das EC-Gerät beim Kunden vor mir kurz Protest anmeldete, war Zeit für ein kleines Pläuschchen und um sich in Ruhe noch einmal umzusehen und Fotos zu machen.
Wie beim Kunden vor mir wurden meine Behälter mit einer handelsüblichen Waage gewogen und das vorher notierte Gewicht abgezogen, damit nur das Gewicht den Inhalts berechnet wurde.
Preislich war der Einkauf genau wie in jedem anderen Bioladen auch, nur diesmal durften sich Resti und seine Mülleimerfreunde nicht freuen – es gab kaum Futter für sie, nur der Papiermülleimer bekam einen kleinen Bissen!
Mein Fazit nach dem Besuch in der Butterblume:
Ich komme wieder!
Vieles bekomme ich zwar schon unverpackt Dank Garten, örtlichem Bioladen, Hofläden,
Milchtankstelle usw., aber für so manches wird mich mein Weg zukünftig nach Kassel führen.
Danke an das Butterblume-Team und dem Kunden vor mir, dass ich Fotos machen durfte.
Bis bald!
UPDATE vom 30. April 2018:
Der Laden „Butterblume“ wird vorraussichtlich zum September 2018 schließen müssen (Details und Gründe siehe → hier). Das ist sehr schade und traurig für alle, die sich ein unverpacktes Einkaufen im Raum Kassel wünschen und dafür engagiert haben.
Dem Team von der „Butterblume“ wünsche ich trotzdem alles Gute für die Zukunft und allen Kunden des Geschäftes möchte ich sagen – kauft trotzdem weiter unverpackt ein, reduziert den Plastikmüll und sagt/zeigt euren Mitmenschen, wie sie weniger Müll produzieren können!
Update im Herbst 2018:
Der Unverpacktladen ist seit Mitte September geschlossen.
Infos: www.ffh.de/nachrichten/…
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Habt Ihr auch Lust unverpackt einzukaufen?
Listen/Karten mit Unverpackt-Läden bzw. Läden mit u.a. unverpackten Waren gibt es unter:
plastikfreiheit.de/unverpackt-geschaefte/ oder
wastelandrebel.com/de/liste-unverpackt-laeden/