In der Beitragsreihe „Meine nachhaltige Idee“ möchte die Groschenhexe euch als 2. Projekt „Simplimentär“ vorstellen.
Lisa Sofsky hat sich hierfür bereit erklärt, dem Groschenhexe-Team (Stefan und Eva Pfister) 10 Fragen zu beantworten. An dieser Stelle Danke an Lisa für das schriftliche Interview und euch viel Spaß beim Lesen!
10 Fragen von Stefan und Eva an Lisa Sofsky über
Ihre nachhaltige Idee „Simplimentär“:
1. Eva: Wie kamen Sie auf die Idee, den Simplimentär-Kalender zu entwerfen?
Lisa: Simplimentär habe ich im Rahmen meiner Bachelorarbeit meines Kommunikationsdesign-Studiums in Mannheim entworfen. Ich wollte meine Leidenschaft und Überzeugung für die Nachhaltigkeit mit meinem Handwerk, der Gestaltung, verbinden und es so für „etwas Gutes“ nutzen. Zunächst wollte ich ein Buch über Nachhaltigkeit und DIY gestalten, jedoch war dahingehend schwierig zu greifen, was da alles hineingehört (das ist einfach so ein großes Thema). Als dann mein Mitbewohner beim Blick auf meinen eigenen Taschenkalender, den ich seit Jahren selbst und von Hand gestalte, fragte, wieso ich eigentlich nicht so etwas mache, war die Idee geboren. Die Kalenderform bietet nämlich die perfekte Struktur und den saisonalen Bezug, die mir vorher gefehlt hatten.
2. Eva: Der Kalender enthält für jede Woche eine Aufgabe, welche auf die vorherigen aufbaut. Was kann man sich genau unter diesen Aufgaben vorstellen und was wäre, wenn man es nicht schafft, ein paar dieser Aufgaben umzusetzen? Ergeben sich dann Probleme, die darauf aufbauenden Aufgaben zu bewältigen?
Lisa: Die Aufgaben sind sowohl klare Handlungsanweisungen (wie z.B. der Vorschlag, in einer Woche möglichst viel unverpackt einzukaufen), als auch Rezepte, Selbstmachanleitungen aus dem Bereich Haushalt und Kosmetik, Wissenswertes, Filmempfehlungen etc. Sie bauen insofern aufeinander auf, als dass zu einigen Aufgaben vor allem am Anfang des Jahres längere Informationstexte nötig waren, die später quasi vorausgesetzt werden (z.B. zum Thema Minimalismus oder Zero Waste). Also keine Sorge, es ist nicht schlimm, wenn in einer Woche keine Zeit für die Aufgabe bleibt und man kann sie auch untereinander tauschen, wenn etwas anderes gerade besser in den eigenen Zeitplan passt.
3. Eva: Ihre Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung der Kalender-Produktion lief gut an und das Fundziel ist viele Tage vor Kampagnenende bereits fast erreicht.* Welche Pläne haben Sie, falls der Zuspruch durch die Crowd höher ausfällt und viel mehr Geld zusammenkommt als erwartet?
(Zum Zeitpunkt der Fragestellung fehlten bis zum Fundingziel noch einige hundert Euro.)
Lisa: Tatsächlich haben wir das Fundingziel schon nach sieben Tagen erreicht, was mich unglaublich gefreut hat! Durch den kleinen Überschuss, den wir erreicht haben, können die Dankeschöns nun ein wenig üppiger ausfallen, jeder bekommt so noch eine oder mehrere Postkarten dazugeschenkt, um auch Anderen damit eine Freude machen zu können. Zudem spiele ich mit dem Gedanken, einen kleinen Betrag pro Kalender an eine Umweltschutzorganisation zu spenden. Dazu möchte ich mich aber noch genauer informieren und diese mit Bedacht auswählen.
4. Stefan: Die Idee ist gut und, wie das Crowdfunding zeigt, das Interesse hoch. Welche Pläne gibt es, den Kalender zu vermarkten,bzw. auch jenseits der Crowdfunding-Unterstützer bekannt zu machen? (Buchhandel, Werbung, etc.?)
Lisa: Oh vielen Dank für das Kompliment! Ich würde mich in jedem Fall freuen, wenn es Simplimentär 2019 wieder gibt und bis dahin auch an Verlage und kleine regionale Buchhandlungen herantreten. Zudem hat er schon jetzt für mehr Wirbel gesorgt, als ich dachte und gerade im Bereich Social Media habe ich ganz tollen Zuspruch erhalten (so zum Beispiel auch dieses Interview )
5. Stefan: Kann man den Kalender auch offline kaufen, d.h. wie und wo finden interessierte Menschen ohne Internet ihn?
Lisa: Da ich den Kalender erst im Oktober fertig gestellt habe und er mit der Crowdfundingkampagne quasi erst das „Licht der Welt“ erblickte, hatte ich kaum Zeit, geeignete Orte für den Verkauf zu suchen. Es wird Restbestände der ersten Auflage (sofern es welche gibt) in meinem DaWandashop geben. Für das kommende Jahr habe ich aber auch vor, ihn auf Designmärkten, regionalen Veranstaltungen und Nachhaltigkeitsmärkten vorzustellen!
6. Stefan: Können die Simplimentär-Fans auf eine Fortsetzung des Kalenders für weitere Jahre hoffen (mit neuen Aufgaben und Zielen?), oder bleibt es bei einer Ausgabe welche lediglich das Kalendarium wechselt?
Lisa: Wow, Simplimentär-Fans, ungewohnt! Wie bereits erwähnt würde ich gerne einen Simplimentär 2019 gestalten. Dabei hätte ich auch wirklich Lust darauf, neue Aufgaben und auf jeden Fall neue Illustrationen zu kreieren. Da ich gerade mein Studium abgeschlossen habe, kann ich natürlich noch nicht so genau sagen, wie es zeitmäßig bei mir 2018 aussehen wird, aber sofern es klappt, ist das mein Plan für Simplimentär.
7. Stefan: Wie wäre es mit einer immerwährenden Variante, so dass man auch mittem im Jahr beginnen kann simplimentärer zu leben?
Lisa: Auch das wäre denkbar und hatte ich auch für den jetzigen Simplimentär überlegt. Da wollte ich jedoch auch gerne „Nachhaltigkeits-Meilensteine“ mit aufnehmen, sodass ich mich für eine datierte Variante entschieden habe, Undatiert wäre aber in jedem Fall möglich.
8. Stefan: Die Groschenhexe-Leser interessieren sich besonders für Artikel für werdende Eltern und Kinder. In wieweit bietet Simplimentär ihnen etwas besonderes?
Lisa: Ich habe zwar keine Kinder, aber ein wenig Erfahrung in der Jugendarbeit. Einige der Aufgaben eignen sich ganz wunderbar dafür, sie auch mit kleineren Kindern zusammen auszuprobieren, wie z.B. das Ostereierfärben mit Pflanzenfarben. Generell hilft der Kalender, ein nicht nur nachhaltigeres, sondern auch gesünderes Umfeld für eine Familie zu schaffen. Zum Beispiel, indem Plastik und reizende Stoffe verringert werden, zu einer regionalen frischen Ernährung angeregt wird und Werte besprochen werden, die, kindgerecht erklärt, Achtsamkeit und Bewusstsein beim Kind schaffen.
9. Stefan: Viele Themen wie Nachhaltigkeit, Zero Waste, etc. sind gerade in jungen Jahren gut zu lernen und wichtig bevor Konsum und Medien die Jugend in den alltäglichen Konsumenten verwandeln. Ist Simplimentär auch für Kinder geeignet bzw. wäre eine kindgerechte Variante eine Idee für die Zukunft?
Lisa: Einen großen Teil dieser Frage habe ich in meiner Antwort auf Frage 8 schon vorweggenommen Ja, ein Simplimentär speziell für Kinder wäre auch eine sehr schöne Idee. Wenn ich bedenke, wie gerne ich meine Selbstmach- und Jahrbücher als Kind mochte, kann ich mir das wirklich gut vorstellen. Aufgabenvorschläge sind sehr willkommen!
10. Stefan: Danke für das Interview. Das letzte Wort gehört Ihnen. Irgendetwas, dass Sie den Lesern noch mitteilen möchten?
Lisa: Vielen Dank Ihnen für die liebe Anfrage, hat mich sehr gefreut! Was mir wichtig ist: Jeder kann etwas verändern, wenn er nur anfängt. Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, so wie es auch nicht darum geht, jede Aufgabe im Kalender mit Bravour zu meistern. Es geht mir vielmehr darum zu zeigen, dass Nachhaltigkeit und ein bewusstes Leben im Alltag möglich sind und vor allem auch Spaß machen können!