Bastel-Erfahrungsbericht: Etagentopf selber basteln in zwei Varianten

Balkon- und Terrassen-Gärtner kennen das Problem: „Wie baue ich auf engstem Raum viel Gemüse/Obst/Kräuter an?“ (→ Groschenhexeartikel „Gärtnern auf engem Raum“)
Kleinere Kübel sind zwar weniger platzaufwendig, aber oftmals zu klein für starkzehrende Pflanzen wie z.B. Tomaten. Größere Kübel oder Kästen nehmen viel Platz weg – was tun?

Etagentöpfe, Pflanzsäulen und Hängetöpfe (Ampeln) sind eine Lösung und finden daher rege Abnehmer, sind aber in der Anschaffung nicht billig. Da lohnt es sich selbst Hand anzulegen und sich etwas Passendes zu basteln oder zu bauen.

DSCI2060Als mein Etagentopf den Umzug in die neue Wohnung nicht unbeschadet überlebte, kam mir das Buch Jedem sein Grün!: Urbane Permakultur: Selbstversorgung ohne Garten gerade richtig und insprierte mich zu meiner eigenen Etagentopf-Kreation. Ich hatte nicht viel Geld zur Verfügung, also musste ich als Ausgangsmaterial nehmen, was ich kostenlos und preiswert kriegen konnte bzw. im Haushalt hatte.

Schöne Kübel oder große Rohre hatte ich nicht. Im Supermarkt hatte ich aber einige Wochen davor von der Floristikabteilung kostenlos schwarze Plastikeimer bekommen, die zuvor zum Aufstellen und Frischhalten der Blumensträuße verwendet worden waren. Aus Mangel an Pflanzkübeln, hatte ich die Eimer aus sehr dünnen Plastik einfach unten mit der Schere mit Löchern versehen und als Blumentöpfe genutzt. Ein paar davon waren aber noch unbenutzt.

etagentopf a1Boden an Boden zusammengestellt ergaben zwei Eimer einen hohen Topf mit Standfuß, den ich mit Löchern versah und einem Bewässerungsrohr. Wenig später stand mein bepflanzter Etagentopf Variante A auf der Terrasse und ist nun im 3. Gartenjahr unverändert im Einsatz. Jeden Sturm hat er ohne Umkippen überlebt und ich habe Salate, Erdbeeren, Kapuzinerkresse usw. erfolgreich darin angebaut.

Dieses Jahr stand ich nun vor dem Dilemma, dass ich mehr Tomaten auf der Terrasse pflanzen wollte, ohne groß Geld für größere Kübel ausgeben zu müssen. Heute kam mir dann beim Schein der Frühlingssonne die Idee zu Variante B und ich legte sofort los.

Variante BDer Etagentopf Variante B hat den Vorteil, dass er auf gleicher Fläche wie einer meiner Plastikeimer, ungefähr doppelt soviel Gefäßvolumen (und damit Erde mit Nährstoffen für die Pflanze) bietet. Damit kann die starkzehrende (Tomaten-)Pflanze besser gedeien, größere Früchte bilden und zusätzlich können noch ca. drei kleinere Pflänzchen den Topf nutzen.

Wie bei Variante A nahm ich zwei Plastikeimer, schnitt seitlich Löcher in den oberen Eimer, machte aber dieses Mal eine große Öffnung in den Boden dieses Eimers. Danach legte in beide Eimer mit den (großen) Öffnungen zueinander und stach Löcher, um beide mit Draht zusammen zu binden.

1.DSCI2048 2.DSCI2050 3.DSCI2052
4.DSCI2055 5.DSCI2056 6.DSCI2057

DSCI2058 DSCI2059Innerhalb von weniger als einer Viertelstunde war der Etagentopf Variante B fertig. Jetzt muss ich ihn nur noch mit Erde befüllen und im Mai meine Tomatenpflanze plus drei kleine Salatpflanzen oder Kräuter einsetzen. Ich bin gespannt, wie sich die Tomate im Vergleich zum „einfachen Plastikkübel“ entwickeln wird. Bei einem Etagentopf dieser Variante wird es nicht bleiben, die nächsten Tage bastele ich noch mehr davon.

IMG-20170504-WA0002Und Ihr? Nehmt euch (alte) Eimer, Tonnen, Gefäße o. Ä. und legt ebenfalls los!
Egal ob für Balkon, Terrasse, Garten oder nur Fensterbank – einen Etagentopf kann man vielseitig einsetzen und auf wenig Raum viel pflanzen und ernten.

Update am 08.05.2017: Der Etagentopf Variante B ist bepflanzt, mit zwei Kopfsalaten und einer Erdbeerpflanze in den Löchern und oben einer Tomate. Damit keine Erde aus den Löchern fällt, habe ich sie mit kompostierbaren Kaffeefiltertüten-Stücken halb verschlossen.