Lebensmittelverschwendung. Gutes Essen landet in der Mülltonne.
Foodsharing ist vielen bereits ein Begriff und überall sprießen neue Verteilerstellen aus dem Boden. Unter www.foodsharing.de findet man eine praktische Karte zu kostenlosem Essen, dass vor dem Verfall gerettet wurde und dank der Kooperation von einigen Supermärkten kostenlos abgegeben wurde, anstatt im Müll zu landen. Auf www.mundraub.org gibt es ebenfalls eine Karte welche zeigt, wo man kostenlos frisch von Baum und Co ernten darf, da die Eigentümer entweder nicht selbst ernten können und ihre Bestände zum Ernten freigegeben haben!
Noch immer landen viele Lebensmittel im Müll, nur weil sie laut deutschem Recht nicht mehr verkauft werden dürfen, dabei sind sie noch haltbar und genießbar!
Noch immer machen nicht genug Märkte bei der Lebensmittelrettung mit.
Aber es gibt noch ein weiteres Problem: Was bei Lebensmitteln zumindest angelaufen ist und bereits vielerorts funktioniert, ist in einer ganz anderen verwandten Sparte noch immer ein unerkanntes Problem.
Bau- und Gartenmärkte, aber auch Supermärkte, verkaufen Pflanzen in Massen, doch auch diese leben dort nicht ewig. Sie haben kein Verfallsdatum, doch dürfen Sie dennoch nicht stehen bleiben bis sie vergehen. Nach geraumer Zeit werden Unmengen an Pflanzen einfach entsorgt und ggf. durch neue ersetzt.
Ihr könnt euch vorstellen, wie entsetzt die Groschenhexe war, als im Gespräch mit einem Mitarbeiter einer namhaften Baumarktkette herauskam, dass die Pflanzen, die der Mitarbeiter gerade aussortierte, entsorgt werden sollten. Die Jungpflanzen waren nicht mehr bildschön, hatten abgeknickte Blätter, Stängel oder hatten etwas Farbe verloren, waren aber noch lebendig!
Da aber die Kunden sich eher für die kräftigeren, optisch gesunden Pflanzen entscheiden, bleiben die „unschönen“ Pflänzchen übrig und laut dem Mitarbeiter würde kaum ein Kunde für diese noch etwas bezahlen wollen.
So werden viele Tomaten-, Paprika- oder weitere Nutz- und Zierpflanzen einfach entsorgt, obwohl sie mit neuer Erde, größeren Pflanzgefäßen, Dünger oder auch nur etwas Zuwendung noch zu starken, ertragreichen und schönen Pflanzen wachsen könnten!
Liebend gern hätte die Groschenhexe sofort alle aussortierten Pflänzchen vor dem Müll gerettet, aber kostenlos oder stark preisreduziert wurden die Pflanzen nicht abgegeben, sondern hätten zum vollen Preis gekauft werden müssen.
Unter den noch schönen Pflanzen, fand die Groschenhexe schließlich ein Exemplar, dem schon bald das selbe Schicksal wie den aussortierten Pflanzen geblüht hätte.
Die Paprika war schon riesig, der Pflanztopf dazu aber so winzig, dass sie alsbald eingegangen wäre. Sie musste einfach mit und fand bei der Groschenhexe ein neues Zuhause mit passendem Pflanzkübel.
Leider kann ein Einzelner nicht allein alle Pflanzen vor der Tonne retten, zumal zum vollen Verkaufspreis. Daher hiermit der Aufruf an alle Interessierten:
♥ Fragt bei euren Pflanzenhändlern nach, informiert euch und bietet an, Pflanzen vor der Tonne zu retten.
♥ Liebe Händler, überlegt ob ihr eine Alternative zur Entsorgung findet! Vielleicht lassen sich die Pflanzen an Gartenvereine, Schulgärten oder gemeinnützige Organisationen spenden oder sie finden stark preisreduziert bzw. kostenlos ein Zuhause unter euren Kunden!
♥ Teilt diesen Beitrag, um die Aufmerksamkeit auf die Verschwendung im Pflanzenhandel aufmerksam zu machen und alternative Lösungsansätze zu entwickeln.
Schließlich sind diese Pflanzen oftmals die Lieferanten für unsere Nahrung, und so sollten wir diese ebenso retten, wie die übriggebliebenen Lebensmittel im Handel!
Die zahlreichen, oftmals schnell wieder geleerten Foodsharing-Verteiler-Regale haben sicherlich noch Kapazitäten für ein paar Pflanzen!
Es gibt sicher noch eine ganze Reihe anderer Dinge die man vor dem Tod in der Tonne bewahren kann, was fällt euch noch ein?
(Artikel vom 5. Juni 2018)