Eingekochte Birnen bekommt man in jedem Supermarkt, aber die leckeren, mit Nelken eingemachten Birnen wie von Omi, konnte ich noch nie in einem Geschäft finden.
Da bleibt nur selber einkochen, aber wie ohne eigenen Birnenbaum ?
Die Antwort: mundraub.org !
Auf mundraub.org gibt es eine Karte, auf der Menschen frei zugängliche, öffentliche oder private Standorte von Obstbäumen, -sträuchern, Nüssen oder Kräutern eintragen können, an denen legal geerntet werden darf. Durch die Suchfunktion können die Nutzer dann nachschauen, wo in ihrer Nähe etwas zu holen ist und das Obst, die Nüsse oder Kräuter finden so Abnehmer und verderben nicht.
Birnen wollte ich also einkochen, also ab auf mundraub.org, ich habe meinen Wohnort eingegeben und im Umkreis nach einem Birnensymbol gesucht. Bingo! Ein paar Orte weiter waren ein paar Birnenbäume eingetragen, direkt an einer Straße.
Ein paar Tage später, Anfang August war ich mit dem Nachwuchs unterwegs und auf dem Heimweg kam mir die Idee, einen kleinen Umweg zu fahren, um mir ein paar Birnen zu holen.
Beim Standort angekommen fand ich viele Früchte im Gras unter den Hochstammbäumen, die den Fall vom Baum (nahezu) unbeschadet überstanden hatten. Riesig waren die Birnen nicht, aber mehr als ich mitnehmen konnte.
Zuhause musste ich die Früchte nur noch schälen, entkernen und in Gläser füllen. Das Einkochen (natürlich mit den obligatorischen zwei Nelken pro Glas wie bei Omi) übernahm der Backofen und danach konnte ich zwei große Gläser Birnen beschriften. Die werden in der kalten Jahreszeit geöffnet. Ich freue mich schon darauf!
Wer also auch etwas ernten und genießen will, sollte mal auf mundraub.org vorbeischauen! Nicht nur auf dem Land, auch in Städten sind viele Fundstellen eingetragen, z.B. öffentliche Obstbaumwiesen, die für die Bürger freigegegben wurden. Und wer noch Funstellen kennt und sicher weiß, das diese legal abgeerntet werden dürfen, sollte sie eintragen. Je mehr Fundorte eingetragen werden, umso besser können wir alle an freies Essen kommen.