Adventskalender-Türchen Nr. 18

Weihnachtsmorgen

Tausend Formen einer Farbe
schweben herab vom blauen Zelt.
Jede Einzelne einzigartig
rieseln sie lautlos auf die Welt.

Wasser aus Himmels Tiefkühltruhe
glitzert im Licht irdener Lichter.
Landet sacht auf Berge, Täler,
Häuser, Bäume und Gesichter.

Kalt und kälter und doch willkommen,
jeder lächelt, wenn er fällt.
Im weißen Pelz gefällt sie uns
gleich mal so viel, unsere Welt.

Gut und Böse gleichermaßen
wird schimmernd, glänzend eingedeckt.
Und ich schwimm‘ in Weihnachtsfreude
bis mich die schlimme Wahrheit weckt.

Ich schlage meine Augen auf,
geh‘ zum Fenster und ich seh':
trübes Matschepampen-Wetter.
Weihnachtsmorgen ohne Schnee.

© Eva Liesenberg